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Auf dem Maturaball soll ordentlich gefeiert werden, jeder Maturant hat da natürlich gern seinen engsten Kreis mit dabei. Häufig werden bei der Planung aber Kleinigkeiten vergessen zu bedenken, die für manche Leute einen riesen Unterschied machen können. Es ist nicht einfach, seinen Maturaball für alle zugänglich zu gestalten, aber es ist die Mühe immer wert. Jeder verdient es, den Abend vollstens zu genießen. Wir geben euch ein paar Guidelines, wie Inklusion gelingen kann.

1. Barrierefreiheit mitdenken

Das wohl offensichtlichste Thema im Bereich der Inklusion ist natürlich die Barrierefreiheit. Besonders Menschen mit Rollstuhl, Gehhilfe oder Krücken sollten keine zu weiten Wege zu Fuß auf sich nehmen müssen. Das solltet ihr gleich bei der Sitzordnung bedenken. Sie sollten nicht zu weit weg von Buffet, Toiletten und Garderobe sitzen und vor allem auch genügend Platz haben, um überall leicht durchzukommen. Auch der Eingang sollte nicht zu weit entfernt sein. Auch zu bedenken: Zumindest provisorische Rampen an Treppen zur Verfügung stellen und alle Stufen im Saal zu prüfen. Ist überhaupt alles mit dem Rollstuhl erreichbar? Das alles sind sehr wichtige Punkte, die euren Gästen das Leben wirklich erheblich leichter machen können.

2. Nicht zu kompliziert werden

Auch Sprache kann oft eine Herausforderung darstellen. Es gibt im Bereich der Inklusion viele verschiedene Beeinträchtigungen zu berücksichtigen, nicht nur sichtbare! Haltet also eure Sprache, besonders auf den Einladungen, möglichst einfach, damit jeder die nötigen Infos auch versteht. Wenn ihr wisst, dass ihr Gäste habt, die Hörbeeinträchtigt sind, dann gebt eurer Präsentation vielleicht Untertitel. Jeder soll eure Arbeit verstehen können, alles andere wäre Schade. Auf solche Dinge zu achten, zeigt den Menschen vor allem, dass ihr auf sie Rücksicht nehmt und auf sie achtet. Das ist ein zentraler Schritt in Richtung Inklusion, dass jeder das Gefühl haben kann, gesehen zu werden!

3. Rückzugsorte nicht vergessen

Damit eure Inklusion auch greift, solltet ihr eure Balllocation nicht komplett überfluten. Natürlich habt ihr viele Programmpunkte und Highlights geplant, aber achtet darauf, dafür nicht 100% des Gebäudes auszureizen. Lasst Raum, in dem es ruhig ist und sich Leute bei Reizüberflutung zurückziehen können. Das kann allgemein helfen, Leuten, die am Ballabend überfordert sind oder keinen guten Tag haben, einen Rückzugsort zu bieten und wieder ein bisschen runterzukommen. Dieser safe-space sollte wirklich klar vom Zentrum der Veranstaltung abgetrennt sein, sodass man den Kopf wirklich freibekommen kann. Zusätzlich könnt ihr eine Ansprechperson ausschreiben, die sich um einen kümmert wenn sich jemand auf dem Ball aus irgendeinem Grund unwohl fühlen sollte.

4. Begleitpersonen berücksichtigen

Manche Personen brauchen jemanden, der sie begleitet. Um darauf Rücksicht zu nehmen und ihnen trotzdem ohne Nachteil einen schönen Abend am Ball zu ermöglichen. Achtet also darauf, den Begleitern die Tickets auf jeden Fall günstiger oder vielleicht sogar umsonst zur Verfügung zu stellen. Natürlich gehört die Begleitperson ebenso als Gast dazu und sollte sich auf dem Ball wohlfühlen und amüsieren können. Aber die Eintrittskarte für Begleiter ist vor allem auch ein Zeichen der Wertschätzung und des Verständnisses.

5. Communication is Key!

Studiert bereits im Vorhinein eure Gästeliste und fragt Maturanten, ob sich in ihrer Familie jemand befindet, der speziell berücksichtigt werden sollte. Wenn ihr euch gleich direkt mit den Menschen in Kontakt setzt und fragt, was sie vielleicht brauchen könnten oder wie sie sich wohler fühlen, dann ist bereits ein großer Schritt getan. Vielleicht sind es Kleinigkeiten, an die ihr noch gar nicht gedacht habt! Das kann euch definitiv dabei helfen, mehr für die Inklusion auf eurem Ball zu tun! Das kann jemand sein, der im Notfall am Ball zur Hilfe bereit steht, ein kleiner Shuttle-Service zum Ballgeschehen oder einfach nur ein Platz weiter vorne weil man nicht so gut sieht.

Wo Inklusion beginnt und endet ist manchmal wirklich schwer zu sagen. Der Kernpunkt ist auf jeden Fall, dass auf alle Menschen, unabhängig von ihrer Situation, Rücksicht genommen werden sollte. Niemand sollte sich ge-judged oder bemitleidet fühlen müssen, sondern einfach gesehen. Das muss nicht immer mit einer Beeinträchtigung, egal ob körperlich oder psychisch, in Verbindung gebracht werden. es kann auch bereits Inklusion sein, vegetarische und vegane Gerichte anzubieten. Die Schrift auf den Einladungen ein bisschen größer zu machen. Die gleichgeschlechtlichen Paare miteinander die Polonaise und den Walzer tanzen zu lassen. All diese kleinen Dinge können große Bedeutung für andere haben und sollten eigentlich selbstverständlich sein, also… why not? Es ist nie einfach an alles zu denken, aber je mehr ihr euch darum bemüht, desto schöner kann euer Ball für – wirklich – alle werden!